100 Tage Regierungs­rätin und Bau­direk­torin von Nid­walden

Am 1. Juli 2022 habe ich mein neues Amt als Baudirektorin angetreten. Als bisherige Landrätin war mir bereits bei meinem Amtsantritt klar, dass mich zu Beginn vor allem das Gesamtverkehrskonzept und die Einführung des neuen Baugesetzes beschäftigen werden.  Zudem steht mit der Abstimmung über die Entlastungsstrasse Stans West am 27. November eine Volksabstimmung vor der Tür. Darüber hinaus musste ich mich möglichst rasch in die laufenden Projekte der Baudirektion einarbeiten.

Gesamtverkehrskonzept kurz vor Verabschiedung

Zusammen mit der dreiköpfigen Arbeitsgruppe des Regierungsrates habe ich umgehend die Arbeiten am Gesamtverkehrskonzept (GVK) aufgenommen. Nach rund drei Monaten sind wir fast am Ziel angelangt. Voraussichtlich wird das GVK anfangs November vom Regierungsrat verabschiedet. Es bildet die Grundlage für die zukünftige Verkehrsplanung im Kanton. Dabei haben wir das Ziel, in unserem Kanton ein nachhaltiges, sicheres und leistungsfähiges Verkehrsnetz aufzubauen. Wir planen den Ausbau des öffentlichen Verkehrs (Zentralbahn und Postauto) voranzutreiben und den motorisierten Individualverkehr mit gezielten Ausbauten (Stans West, Kreisel Kreuzstrasse, Dosieranlage entlang der A2 etc.) flüssiger zu machen. Beim Langsamverkehr geht es darum, das Velowegnetz in Nidwalden fertigzustellen und Fuss- und Schulwege sicherer zu gestalten. Schliesslich werden wir uns zusammen mit den Gemeinden intensiv mit der Verbesserung der Verkehrssicherheit und Erhöhung der Lebensqualität in den Ortszentren befassen. Mit Betriebs- und Gestaltungskonzepten soll der in den letzten Jahren stark gestiegene Durchgangsverkehr in den Dörfern verträglicher gemacht werden.

Aufwändige Einführung des Planungs- und Baugesetzes

Die Einführung des Hüllenmodells im neuen Planungs- und Baugesetz, das bereits 2014 verabschiedet worden ist, verlangt von den Gemeinden die Anpassung der Bau- und Zonenreglemente. Leider sind wir damit arg im Verzug. Zum einen ist die Komplexität dieses Projekts massiv unterschätzt worden, zum andern hat es vor allem beim Kanton an den notwendigen personellen Ressourcen gefehlt. Die Gemeinden haben inzwischen grosse Arbeit geleistet. Es ist nun wichtig, dass die Umsetzungsarbeiten zügig abgeschlossen werden können, so dass für Planer und Bauwillige möglichst bald klar ist, wie zukünftig in Nidwalden gebaut werden kann. Bei Gemeinden, welche über zu grosse Bauzonen verfügen, muss zudem der Rückzonungsbedarf geklärt werden. Gemäss Raumplanungsrecht dürfen Gemeinden über Baulandreserven für maximal 15 Jahre verfügen. Hier stehen die betroffenen Gemeinden vor grossen Herausforderungen. Dabei ist es mir ein Anliegen, mit den Gemeinderäten gut zusammenzuarbeiten und – wenn immer möglich – einvernehmliche Lösungen zu finden.

Viele laufende Einzelprojekte

Beim Hochbauamt laufen derzeit einige Bauprojekte, Sanierungen und Planungen. Beim Kollegium wird eine neue Sporthalle geplant, im Sommer wurde das Berufsschulzentrum saniert, das Gebäude der Jobvision wird ersetzt und im alten Zeughaus müssen möglichst rasch Unterkünfte für Schutzsuchende aus der Ukraine gebaut werden – um nur einige Projekte zu nennen.

Ein motiviertes Team und viele schöne Begegnungen

An Herausforderungen fehlt es mir in der Baudirektion also nicht. Dabei darf ich auf sehr motivierte und engagierte Mitarbeitende zählen. Es bereitet mir nach wie vor grosse Freude, unsere Projekte mit ihnen zusammen zu realisieren. Auch die Zusammenarbeit im Regierungsrat erachte ich als sehr wertschätzend und kollegial. Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen aus anderen Kantonen, die sich durch mein Amt ergeben, sind ebenfalls sehr bereichernd, genauso wie die vielen interessanten Begegnungen mit Nidwaldnerinnen und Nidwaldnern, die mich meine Arbeit mit Freude und Elan ausführen lassen.

Zusammenfassend darf ich festhalten: Ich habe noch keinen einzigen Tag bereut, das Amt als Regierungsrätin angetreten zu haben.