Rede zum Partei­tag vom 10. Dezem­ber 2021

Sehr geehrte Frau Landammann, sehr geehrte Herren Regierungsräte

Geschätzte Damen und Herren

Liebe Regina, ich danke dir ganz herzlich für deine Ansprache und warmherzige Empfehlung. Nun wollt ihr sicher noch etwas von mir hören. Ihr wollt wissen, warum ich als Regierungsrätin kandidieren und wie ich das Amt – falls ich gewählt werde – ausüben will.

Zur ersten Frage: warum – ist die Antwort einfach. Weil ich Freude an der Politik habe und weil mich diese Aufgabe reizt.

Ich habe mich schon immer für Politik interessiert. Bereits als Studentin an der Uni Bern und später in Nidwalden, als ich hier am Gericht zu arbeiten angefangen habe. Aber die ersten zwanzig Jahre meines Berufslebens habe ich der Justiz und meiner Familie gewidmet. Als Staatsanwältin und Richterin konnte und wollte ich nicht gleichzeitig politisieren. Und als unsere beiden Buben zur Welt kamen, habe ich mich zudem der schönen und anspruchsvollen Aufgabe als Mutter gewidmet. Dabei konnte ich viele sehr wertvolle Erfahrungen sammeln.

Als 45-Jährige bin ich dann zu neuen Ufern aufgebrochen. Ich habe ein eigenes Notariats- und Anwaltsbüro aufgebaut und ich bin vor rund 12 Jahren in die Politik eingestiegen.

Was ist so spannend an der Politik – fragen mich die Leute oft. Spannend ist, wenn ich die Zukunft unserer Gesellschaft mitgestalten kann. Spannend ist das Debattieren, das Suchen und Ringen nach der richtigen Lösung. Spannend ist auch die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten und aus allen Ecken dieses Kantons.

Mich reizt es nicht, in der Zeitung zu stehen oder auf einem Wahlplakat. Mich reizt es vielmehr zu gestalten, zu bewegen und zu verändern – und zu verbessern.

Ich politisiere also nicht nur, weil ich Spass daran habe. Ich übernehme auch gerne Verantwortung; Verantwortung für unser Gemeinwesen und für die Allgemeinheit. In diesem Sinne würde ich mich sehr freuen, wenn ich mich als Regierungsrätin für unseren schönen Kanton Nidwalden einsetzen könnte.

Ich komme zur zweiten Frage: Wie will ich als Regierungsrätin politisieren?

Ich will sicher nicht polarisieren. Ich will nicht einen Alleingang durchziehen. Ich will nicht Entscheide mit der Brechstange erzwingen. Erfolgreich Politisieren heisst für mich: Miteinander nicht gegeneinander.

Ich will als Politikerin die Zusammenarbeit suchen. Die Zusammenarbeit mit dem Landrat und den Gemeinden, Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und der Bevölkerung. Ich will dabei ein offenes Ohr haben für ihre Anliegen und gemeinsam mit allen Lösungen erarbeiten. Lösungen, die möglichst Vielen nützen und von möglichst allen mitgetragen werden.

Wir sitzen schlussendlich alle im gleichen Boot. Wenn es unseren KMUs und Unternehmen in Nidwalden gut geht, dann profitiert auch die Bevölkerung; sie profitiert von Arbeitsplätzen und guten Steuereinnahmen. Wenn junge Familien in Nidwalden bezahlbaren Wohnraum und gute Ausbildungsmöglichkeiten für ihre Kinder finden, dann hilft das auch den Unternehmen; es hilft ihnen z.B. bei der Suche nach guten Fachkräften.

Gerade in der heutigen Zeit, wo es politische Kräfte gibt, die unsere Gesellschaft spalten, die alles einteilen in «richtig oder falsch», «gut oder böse», Leute, die nur «schwarz oder weiss» sehen – gerade in solchen Zeiten ist es wichtig, dass wir dagegenhalten. Dass wir trotz rauen Zeiten in der Politik, den Ausgleich und die Mitte suchen.

Es ist wie in der Familie oder beim Mannschaftssport: wenn alle am gleichen Strick ziehen, wenn sich jeder für die Gemeinschaft und das Gemeinwohl einsetzt, dann stellt sich der Erfolg und das Wohlergehen für alle ein.

In dem Sinne schliesse ich mit den Worten: miteinander nicht gegeneinander – das bringt Nidwalden weiter!